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Die Begriffe Ortsteil und Ortslage haben mehrere Bedeutungen in Berlin

Ortsteil des Bezirks

Im amtlichen Sprachgebrauch wird mit Ortsteil die zweite Ebene der Verwaltungsstruktur bezeichnet, die unterhalb der Bezirke liegt. Umgangssprachlich spricht man meist von Stadtteil.

Ortsteil des Stadtteils

Umgangssprachlich sind damit weitere Stadtgebiete gemeint, die eine abgegrenzte Siedlungsstruktur haben. Diese fassen in der Regel mehrere Siedlungen zusammen, und zur Abgrenzung von diesen spricht man meist von Quartieren.

Ortslage des Bezirks / Stadtteils

Dies wird als Kurzform verwendet, soweit sprachlich genannte Ortsteile nicht amtliche Ortsteile des Bezirks sind. Umgangssprachlich ist der Begriff ungebräuchlich, und man nimmt eher Quartier, womit auch besser von noch kleineren Siedlungen und Kiezen abgegrenzt wird.

Die verschiedentliche Verwendung von Ortsteil ist ein Resultat der Bezirksreform aus dem Jahre 2001. Bis dahin gab es nur eine Ebene amtlicher Stadtstrukturen - die Stadtbezirke. Unterhalb der Stadtbezirke wurde sprachlich von Ortsteil oder Stadtteil gesprochen - wobei Ortsteil sowohl für bezirkliche Verwaltungsgebiete als auch die Ortsteile der eingemeindeten Großstädte stehen konnte, die meist gesamt verwaltet wurden, etwa die Ortsteile von Köpenick (wie Spindlersfeld), von Charlottenburg (wie Westend) oder Spandau (wie Wilhelmstadt und Pichelsdorf).

Bei der Bezirksreform wurden einige Stadtbezirke in den ersten Rang der Verwaltungsbezirke erhoben, andere wurden fusioniert und selbst in den zweiten Rang herabgestuft, wobei amtlich von Ortsteil gesprochen wird. Damit konnte Ortsteil nicht mehr begrifflich für die Ortsteile der ehemaligen Großstädte stehen, und der bis dahin ungebräuchliche Begriff Ortslage wurde aus dem Standarddeutschen entlehnt.

Neben diesen hochsprachlichen Begriffen bildet sich im umgangssprachlichen Gebrauch eine Begriffsverschiebung heraus - dabei wird Stadtteil zunehmend auf die amtlich verwalteten Ortsteile bezogen, und Quartier steht für darin enthaltene Ortslagen. Dies gebiert sich daraus, dass Stadtteile intuitiv als amtlich Festsetzung der Stadt Berlin gesehen werden, während Quartier schon vorher für nichtamtliche städtischen Entwicklungsgebiete verwendet wurde.

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